prunk und pleite.



 

Der Fall Lahusen: Wie eine Unternehmerfamilie die Nordwolle in den Konkurs stürzte und eine Bankenkrise auslöste.

Ein Unternehmer, der einfach mal 25.000 Arbeitsplätze auf’s Spiel setzt, als Weihnachtsgeld an seine Mitarbeiter einen eingerahmten Bibelspruch verschenkt und sich selbst ein Herrenhaus nach dem anderen kauft. Gerne mit Argentinien handelt und Sonderkonten in den Niederlanden benutzt, um sich selbst zu bereichern. Aber natürlich sind in der Krise immer die anderen Schuld. Das sind Unternehmergeschichten, die mich interessieren.  

 

Hauptschauplatz: Bremen - Die Nordwolle der Lahausens und die renommiertesten Namen der Stadt wie Donandt, Kulenkampff, Smidt. Unfassbar, wie die Klüngelei aus Politik und Wirtschaft in Bremen funktioniert(e).

 

In Kooperation mit der Universität Bremen brachte die Shakespeare Company den Fall Lahausen „aus den Akten auf die Bühne“ – als szenische Lesung. Ich kann dieses Stück wirklich empfehlen…alleine die Sprache macht schon Laune. In den ersten fünf Minuten muss man sich zwar erst in das Thema einfinden, aber dann ist man aufgewühlt, gefangen in der alten Welt und hört gespannt zu. Private Briefe, juristische Texte, Pressenotizen und andere Quellen - alles wird verwertet und vorgetragen. Leider alles schon eine Weile her.

 

Wer dachte, dass die Beluga Story, um Nils Stollberg eines der schwärzesten Kapitel Bremens war, der liegt falsch. Da ist „Prunk und Pleite einer Unternehmerdynastie“ der beste Gegenbeweis. Allerdings sollte man in diesem Zusammenhang auch die Entwicklungen des Bremer Vulkan, Lloyd oder Borgward berücksichtigen.

 

Ein Sprung in unsere Generation: Witzig ist, dass Nils Stollberg als Neudenker und Revolutionär nicht in die feinen alten traditionsreichen Bremer Gesellschaften aufgenommen wurde, obwohl er immer baggerte und alle Hebel in Bewegung gesetzt hat. Im Nachgang auch ok. Wer sich nicht von der Beluga PR und Marketingbombe hat blenden lassen, der wusste, dass Beluga und die Aktivitäten drum herum eine tickende Zeitbombe waren. Zu schnell zu viel. Aber, wenn sich einige Herren der alten Familien mal ihre eigenen Vorgängergenerationen anschauen...HUCH! Naja, eine crazy aber interessante Gesellschaft würde ich sagen.

  

Wer mehr zum Fall Lahausen erfahren will, der kann sich gerne bei mir melden...

 

Bremen olé

Eure Jana